Unternehmens-Case: „Welchen Beitrag zur Gesellschaft leisten Sie mit Wepa?“

In diesem Auszug aus dem Debattenbuch „Gesellschaftsbeitrag: Wie Unternehmen mit ihrem spürbaren ,Wofür‘ markant vorankommen“ sprechen die Autoren Dr. Dominik von Au und Jon Christoph Berndt mit dem Vorstandsvorsitzenden von Wepa, Martin Krengel, und dem Chief Strategy Officer Andreas Krengel.

Porträtfoto Geschäftsleitung WEPA

 

Der vordergründigste Gesellschaftsbeitrag liegt auf der Hand: Sie sorgen für Hygiene, befriedigen damit ein elementares Grundbedürfnis. Beim näheren Hinsehen erscheint zudem all das als richtig viel, was Wepa abseits dessen im Sozialen, Ökologischen, Technologisch-Nachhaltigen dafür tut, dass es den Menschen genauso wie der Natur besser geht. Was 1948 mit dem Handel mit Schrank-, Einschlag- und Geschenkpapieren begann, wurde zügig zur WEstfälischen PApierfabrik in Arnsberg-Müschede: 4.000 Mitarbeitende, 13 Produktionsstandorte mit 21 Papier- und mehr als 90 Verarbeitungsmaschinen, in Europa unter den drei größten Herstellern von Toiletten- und Handtuchpapier, Küchen-, Kosmetik- und Taschentüchern sowie Servietten. Für private Verbraucher genauso wie – mit dem eigenen Vertrieb – für Gewerbe und Industrie, Hotellerie und Gastronomie, Ärzte und Kliniken. Insgesamt rund 780.000 Tonnen jährliche Produktionskapazität für Hygienepapiere, darunter allein etwa 4 Milliarden Rollen Toilettenpapier.

Andreas Krengel, ein Enkel des Gründers, ist der Kopf der NextGen im Unternehmen. Als Chief Strategy Officer verantwortet er im Vorstand die Bereiche Strategie- und Transformationsprozess und Unternehmenskommunikation sowie die Geschäftseinheit New Business Areas. Seine Mission: „WEPAs Vision, der nachhaltigste und agilste Partner erster Wahl für persönliche und professionelle Hygienelösungen zu sein, konsequent weiterzuverfolgen.“ Dafür ist er vor Tau und Tag aktiv – um das Wofür von Wepa immer noch ein bisschen mehr mit Sinn und Gehalt anzureichern. Er gehört zu denen, die es ernst meinen, das wird im Gespräch schnell klar. Und er legt Wert darauf, dass alle Mitarbeitende mit an diesem Strang ziehen: „Der besondere Fokus auf das Thema Nachhaltigkeit ist für uns kein Slogan und keine Marketingmaßnahme. Wir übernehmen auch hier voll und ganz die Verantwortung für das, was wir tun. Das ist mit großen Herausforderungen und Aufgaben verbunden, an denen 4.000 Menschen in ganz Europa tagtäglich arbeiten.“ Dabei weiß man genau, dass der Weg noch lang ist, gerade auch, weil Wepa sich in Sachen Gesellschaftsbeitrag in jeder Dimension besonders große Ziele setzt. Da braucht es vermehrte gemeinsame Anstrengungen und auch Zeit, wenn man so konsequent wie eben auch realistisch Schritt für Schritt vorangeht, wie sie es hier tun.

Sein Vater Martin Krengel, zweite Unternehmergeneration, geht als Vorstandsvorsitzender mit voran. Mitte der Achtziger hatte er mit seinen Brüdern vom Gründer übernommen, seither die Firma richtig groß gemacht. Er meint es mit dem gelebten Wofür genauso ernst, betont, dass ESG in ihrem Unternehmen alles andere als neu im Fokus steht. Der Blick aus dem Konferenzraum geht links auf die Auen mit dem Flüsschen Röhr, das ein paar Kilometer weiter in die Ruhr fließt, rechts aufs Werk, die Produktionskeimzelle, wo die Papiermaschinen 2.000 Meter pro Minute machen. Wer im Drogeriemarkt, Discounter oder Supermarkt Hygienepapier für zu Hause kauft, kennt Wepa, meist ohne Wepa zu kennen. Abseits der eigenen Nachhaltigkeitsmarken sind sie Marktführer in Europa bei der Herstellung der Handelsmarken für die Lebensmitteleinzelhändler, die jedem ein Begriff sind. Deren Markennamen stehen dann auf den Packungen. Im Geschäftsbereich Professional dagegen kommen die Hygienepapiere, Handtuch- und Seifenspender und ganzheitlichen Waschraumkonzepte vor allem von den eigenen Marken Black Satino und Satino by Wepa – für Waschräume überall dort, wo man nicht zu Hause ist, beispielsweise in Schulen, Restaurants und Industrieunternehmen.

Im Gespräch mit den Krengels bemerkt man sofort: Sie fühlen, denken und handeln gemeinsam. So zugewandt, wenn es um das familiäre Gefühl geht, so argumentationsstark und durchaus auch kämpferisch, wenn es um die Sachen und die Fakten geht. Ihr Hygienepapier für mehr als 1,3 Milliarden Euro Jahresumsatz macht den Alltag sauberer in einer Welt, in der viele Menschen noch immer in unhygienischen Verhältnissen leben. Hersteller von Heißluft-Händetrocknern sagen da gern, mit ihren Geräten gebe es keinen Müll. „Viel zu unhygienisch mit den ganzen Keimen und Viren“, halten die Krengels dagegen. An der hygienischen Händetrocknung mit Papier für immer mehr Menschen kommt man also nicht vorbei. Da gibt’s für Wepa nichts anderes, als immer mehr mit immer weniger Ressourceneinsatz immer kreislaufwirtschaftender zu produzieren. Und mit dem verdienten Geld viel Sinnvolles zu gestalten, der Gesellschaft viel zurückzugeben.

„Together for a better life.“ So einfach, so kräftig und so kollektiv ist der Wepa-Anspruch, von Andreas Krengel gemeinsam mit etlichen Kollegen formuliert. Und so facettenreich, lässt man die Vielfalt der Aktivitäten im Spannungsfeld zwischen „zusammen“ und „für ein besseres Leben“ auf sich wirken. Diese Selbstverpflichtung manifestiert sich in den klar definierten strategischen Handlungsfeldern: Da ist das familiär geprägte Unternehmen mit der zukunftsgerichteten, sicheren und gesunden Arbeitsumgebung als Basis, außerdem der Fokus auf optimierte und alternative Rohstoffe. Da ist die weitere ökologische Ausrichtung der Produktion, vor allem im Sinne der Kreislaufwirtschaft und des noch besseren Wassermanagements; zudem das nachhaltige Papier-Portfolio, das die Verpackungen mit einschließt, und hier besonders, dass dafür immer weniger Primärkunststoff benötigt wird. Schließlich ist da die innovative Ausweitung der Tätigkeitsfelder unter anderem mittels Beteiligungen an und Gründungen von Startups, die ganz ähnlich ticken und ganz anderes machen.

„Sauerland ist eben Powerland“, sagt Andreas Krengel. Gelegen mitten in Europa, nur 45 Bahnminuten von Dortmund nach Arnsberg, genauso schnell mit dem Elektroauto. Dennoch: Mitarbeitende finden, heikles Thema. Sie sollen gerne an die Röhr kommen, auch an die Zschopau nach Kriebstein-Kriebethal in Sachsen, an die Marne nach Château-Thierry in Frankreich oder an die Kamienna nach Piechowice in Polen. Und möglichst lange bleiben, schon heute sind es 14 Jahre durchschnittlich. Damit weitere neue Kollegen ganz bewusst zu Wepa kommen und sich hier für die Transformation fit halten, haben sie mit den HR das interne Trainingscenter Wepa Academy aufgesetzt. Ein Schwerpunkt ist das Leadership-Programm mit Training & Coaching für ein gewandeltes Führungsverständnis. Außerdem messen sie regelmäßig das Engagement und die Zufriedenheit an allen Standorten. Und die Trends zu mehr Homeoffice und zur Stadtflucht helfen ebenfalls beim Finden guter Köpfe: In Arnsberg ist es grün, das Bauland erschwinglich.

Alle, vom Produktionshelfer bis zur Teamleiterin, sollen verstehen und spüren, was das „Perform & Transform“-Strategieprogramm von Wepa auszeichnet. Und mithelfen bei der Umsetzung: weiterhin Exzellentes leisten, dabei genauso exzellent vieles ändern – und alle mitnehmen. Die Basis ist ideal dafür, sagt Andreas Krengel: „Wir können für die weiteren Entwicklungen auf unserem unternehmerischen Denken und Handeln aufsetzen, das die Vorgänger-Generationen bereits fest im Unternehmen verankert haben. Veränderungen und Weiterentwicklungen hat es dabei immer gegeben, um unser Familienunternehmen zukunftsorientiert auszurichten.“ Daraus würden enorm viel Verantwortung und auch Verpflichtung erwachsen, genauso wie aus den unumstößlichen Werte-Pfeilern von Wepa. Sie bilden den Rahmen allen Handelns: „Respekt“ verstehen sie bedingungslos als wertschätzendes Miteinander, intern genauso wie mit Kunden und Lieferanten; „Engagement“ erwarten sie von allen für das Wohlergehen des Unternehmens und jeder Einzelnen; „Nachhaltigkeit“ verstehen sie ökologisch und sozial sowie ökonomisch, auch dahingehend, dass Wepa als Familienunternehmen langfristig fortbesteht.

Transformieren, mit der Zeit und ihren Ansprüchen und Anforderungen gehen, sie als führender Player vor allem führend gestalten und prägen. Dafür gehen sie auch aus der Region in die Stadt, mitten rein nach Düsseldorf. Umgebaut zum New-Work-Hub, gestalten und unterstützen bei Wepa Digital in der alten Senffabrik Neudenkerinnen und Andersmacher die Digitalisierung der Operations zentral für alle Standorte. Dabei geht es um digitale Prozessoptimierungen, Projekte rund um die Themenfelder Smart Factory und digitale Supply-Chain sowie Data Analytics. Martin Krengel: „Das sind für uns ganz wichtige Zukunftsfelder, die nur mit unternehmerischer Kultur zu meistern sind.“ Entsprechend oft ist er vor Ort. Die Digitaler wiederum gehen raus nach Europa, an die 14 Standorte, weil: „Gelebte Digitalisierung kommt nicht von 20 Kollegen im Hub, sondern davon, dass alle 4.000 mitgenommen werden.“ Das geht immer noch am besten ganz analog und face to face.

Es ist der große Wandel für die beste Zukunftsbereitschaft. „Früher“, sagt der Vater, „ging es vielfach um Mengenwachstum, Anlagenstolz und Kostenführerschaft. Aber das allein sind für uns nicht mehr die Erfolgsfaktoren.“ Er hatte mit dem Sohn viele Gespräche über die langfristige strategische Ausrichtung, auch vor dem Hintergrund der Fragen, wofür man stehen will und womit man sich auch in der nächsten Generation in einem anspruchsvollen Marktumfeld behaupten kann. Ergebnis: das „Perform & Transform“-Strategieprogramm, geleitet von dem Anspruch, der nachhaltigste und agilste Partner erster Wahl für persönliche und professionelle Hygienelösungen zu werden. Es umfasst auch den Wandel von der Kostenführerschaft zum Kostenbewusstsein. Also weg vom Billigsten, hin zum Preis-Wertesten.

Das ist der große Unterschied, schließt der Umstand, seinen Preis wert zu sein, doch neben dem wettbewerbsfähigen monetären Angebot genauso relevante Faktoren wie verantwortungsvolle Arbeitsbedingungen, ernst gemeinte Nachhaltigkeit und Lieferfähigkeit mit ein: „Wenn Drogerie- und Supermärkte ihre Nachhaltigkeitsstory glaubwürdig erzählen“, und das tun immer mehr mit ganz viel Verve, „brauchen sie glaubwürdige Lieferanten, die dies untermauern. Früher haben wir besonders über Mengen gesprochen, inzwischen geht es auch um den gesellschaftlichen Beitrag des Endprodukts“, ist Martin Krengel überzeugt. In diesem Sinne gehen Listungs- und Konditionengespräche mit Wepa zusehends auch um viel von dem, was ihnen – und den Kunden ebenfalls – um den Preis herum außerdem wichtig ist. Im Gesamtklang geht der Zuschlag oft nach Arnsberg.

Bei Wepa pflegen sie das Narrativ vom dienenden, sich immer weiter wandelnden Anbieter in einer Zeit, in der die Veränderung das neue Normal ist. Auf der Mission, „immer nachhaltige Hygienelösungen zur Verbesserung des Wohlbefindens jeden Tag und überall“ zu bieten. Für das bessere Leben von immer mehr Menschen durch einerseits immer bessere Hygiene und andererseits immer ressourcenschonender hergestellte Produkte. Bleichen muss zwar sein, damit tonnenweise Altpapier zu neuem werden kann; aber nur mit Sauerstoff und ohne Chemie. Und aus den Waschräumen in Firmen und Hotels kommt von dem fürs Händetrocknen gebrauchten Papier immer mehr zurück in die Werke statt in den Müll. Umdenken und Umhandeln sind hier zunächst mal mühsam, weil dafür sowohl die Benutzer als auch die Putzteams auf Sortenreinheit achten müssen. Sonst ist gebrauchtes Papier für neues nicht verwendbar. Wenn das – vor allem auch mit der Überzeugungsarbeit der Wepa-Außendienstlerinnen – in mehr und mehr Kundenunternehmen reibungsloser läuft, ist es jedes Mal ein kleiner Beitrag zur angestrebten großen Kreislaufwirtschaft. Und damit zur maßgeblich höheren Recyclingquote.

Sie nehmen sich viel vor und arbeiten alle zusammen daran, dass es wahr wird. They walk their talk, indeed. Dabei wissen sie genau, dass 100% schwer zu erreichen sind, sie jedoch mit jeder einzelnen Aktivität jedes Einzelnen in der Summe näher an den Idealzustand heranreichen. Und so weiter relevant und zukunftsfest werden. Dafür, und auch das ist ihnen bewusst, muss ihr Tun gerade in dieser ressourcen- und energieintensiven Branche besonders transparent und jederzeit nachvollziehbar mit Fakten unterlegt sein. Entsprechend detailliert, gerade was die Ziele und den Status quo angeht, ist der jährliche Nachhaltigkeitsbericht. Martin Krengel betont, dass sie nichts tun, wofür sie nicht authentisch stehen. Vor allem halten sie den Kurs, auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten. Überzeugt und überzeugend bleiben im Kerngeschäft, dabei konsequent gesellschaftsbeitragsmäßig handeln, „das ist nun mal unsere Sinnstiftung, unsere Befriedigung“.

Und es gibt den Ansporn, auch über das Familienunternehmen hinaus zu wirken. Ganz in diesem Sinne gründete die Inhaberfamilie die gemeinnützige, mit dem Unternehmen verbundene Wepa-Stiftung. Ihre Zwecke sind, neben der Förderung der Hygiene, ökologische und soziale Nachhaltigkeit, lebenslanges Lernen und Familienunternehmertum. Die Arnsberger Feuerwehren bekommen umfangreiche Hygiene-Ausrüstung, viele Freiwillige unter den Wepa-Mitarbeitenden räumen an allen Standorten nach der Arbeit beim „Clean-up“ die Natur auf, und mit der finanziellen Unterstützung des „Sauerland Swimrun“ für mehr Aufmerksamkeit auf den Klimawandel werden Tausende Bäume gepflanzt. All das und etliches andere kommt aus der Verpflichtung heraus. Andreas Krengel sagt: „Es liegt in der Natur des Unternehmens und der Unternehmerfamilie, dass wir unsere Zukunft leidenschaftlich und verantwortungsvoll gestalten.“

Bei Wepa sind sie tatsächlich vom Typus konsequenter Unternehmer. Im Geschäft mit nachhaltigen Hygienelösungen und bei all dem, was für sie in so vielen Richtungen stimmig darüber hinausgeht und sehr klar formuliert ist. „Be agile!“, steht auf der Warnweste des Betriebsratsvorsitzenden. Den Slogan hat er aus einer breiten Auswahl für sich ausgesucht. Genauso geht er auch voran ins Werk, durchs Altpapierlager über die Stoffaufbereitung und die riesige Papiermaschine, das imposante Rollenlager und die Verarbeitungsanlagen bis zu den versandfertigen 8er-Packungen Toilettenpapier in Großabnehmermenge. So erkenn- wie nachvollziehbar stolz, weil das alles hier gefühlt auch seins ist – und er wie alle 4.000 Kollegen ein ganz zentraler Teil davon. Das ist den Krengels so wichtig: Den Gesellschaftsbeitrag mit Impact leisten geht nur, wenn alle mitmachen.

 

Mehr Eindrücke aus dem Debattenbuch „Gesellschaftsbeitrag“ von Dr. Domink von Au und Jon Christoph Berndt finden Sie hier. Das Buch gibt es beim Buchladen Ihres Vertrauens oder – auch als E-Book – online, zum Beispiel bei Amazon.

 

Foto: WEPA